Ein Messzylinder ist ein senkrechtes, hohes Gefäß mit Ausguss und Standfuss, das mit einer Skala versehen ist, um Volumen abzumessen. Es gibt verschieden hohe oder niedrige Ausführungen. Die dazugehörige Norm ist die DIN EN ISO 4788 Laborgeräte aus Glas - Messzylinder und Mischzylinder.
Gefertigt werden Messzylinder sowohl aus Glas als auch aus verschiedenen Kunststoffen (PP, PFA oder PMP). Gängige Größen sind 10ml bis 2 Liter. Je größer das Volumen, desto höher ist die Teilung der Messskala, also die kleinste ablesbare Einheit.
Genauigkeit
Dadurch, dass die Form höher und schlanker ist als bei Messbechern, eignen sich die Messzylinder besser für genauere Volumenmessungen.
Es gibt zwei unterschiedliche Klassen: A oder B.
Diese Klassen bezeichnen festgelegte Fehlergrenzen nach DIN EN ISO. Die höhere Genauigkeitsklasse ist A. Volumenmessgefäße der Klasse A werden aus Glas oder PMP gefertigt. Bei der geringeren Genauigkeitsklasse B können Messzylinder auch aus PP eingesetzt werden. In der Klasse B (niedrige Genauigkeit) gelten in der Regel die doppelten Fehlergrenzen als im Vergleich zu Klasse A.
Die aus Kunststoff gefertigten Messzylinder haben meist eine geprägte oder erhabene Skala, welche gut ablesbar bzw. fühlbar bleibt, auch wenn die Zylinder häufig gespült werden und die aufgedruckte Skalierung unter Umständen abgewaschen oder verblichen ist.
Arbeiten mit Messzylindern
In aller Regel werden Messzylinder bei der Produktion auf „IN“ (Einguss) justiert, dies wird jeweils auch im Kopfbereich, oberhalb der Skala angegeben. Justiert auf „IN“ bedeutet, dass sich das abgelesene Volumen im Messzylinder befindet. Es gibt auch die Bezeichnung „ EX“ (Ablauf) diese wird oft bei Messpipetten verwendet und die abgegebene Flüssigkeitsmenge entspricht genau der aufgedruckten Volumenangabe.
Voraussetzung zum genauen Ablesen des Volumens, der eingefüllten Flüssigkeit, ist die exakte Meniskuseinstellung. Als Meniskus bezeichnet man die Krümmung der Flüssigkeitsoberfläche.
Je nach Flüssigkeit kann die Oberfläche entweder- wie unter (A) - nach unten gewölbt sein (konkav) oder wie unter (B)- nach oben (konvex).
Zum exakten Ablesen muss bei einem konkaven (unten gewölbt) Meniskus der tiefste Punkt den Teilstrich berühren. Bei einem konvexen (oben gewölbt) Meniskus, genau umgekehrt, muss der höchste Punkt den Teilstrich berühren. Zusätzlich ist darauf zu achten, dass auf Augenhöhe abgelesen wird, um einen Parallaxenfehler zu vermeiden, der zu erheblichen Ungenauigkeiten führen kann.