Umwelt- und Klimaschutz ist in den letzten Jahrzehnten zu einem allgegenwärtigen Begriff, fast sogar Motto geworden. Firmen und Produkte werben mit umweltfreundlichen Slogans und stellen vermehrt unterschiedliche Zertifikate bereit, die zeigen sollen, wie sehr dem Unternehmen der Umweltschutz wichtig ist. Auch sind heutzutage nicht mehr nur Konzerne und Firmen bei entsprechenden Fragen direkt betroffen, auch der Endverbraucher selbst fühlt sich beinahe im gesamten Alltag an den Umweltschutz erinnert. Bei der Suchmaschine Google wird beispielsweise als erstes Thema zum Umweltschutz vorgeschlagen: „Wie kann ich helfen die Umwelt zu schützen?“. Die Medien, sowie die Wissenschaft liefern unentwegt neue Artikel und Erkenntnisse, wie und wo man die Umwelt schützen kann und muss.
Dass deswegen gerade das Thema Umweltschutz schnell dazu neigt, zu polarisieren, wird niemanden wundern. Viele Industriezweige werden somit in der Allgemeinheit schnell als Umweltsünder abgestraft. So denken beispielsweise viele Konsumenten bei der Verpackungsindustrie an einen Abfall-Produzenten rein zu Lasten der Umwelt. Durch das kürzlich eingeführte EU-Verbot von Einmalprodukten aus Kunststoff [1] sind die Nachteile des Kunststoffs wieder in aller Munde. Die positiven Eigenschaften von Kunststoff, nämlich Härte und Belastbarkeit, Form- und Wärmebeständigkeit, sowie Langlebigkeit werden dem Kunststoff hier als Benachteiligung ausgelegt. Fakt ist natürlich, dass auch heute trotz Verbot noch viel zu viel Verpackungsmüll hergestellt wird und der Konsument somit geradezu ermutigt wird, die Umwelt zu verschmutzen. Natürlich ist hier die Diskussion um Mikro-Kunststoffe [2] in den Weltmeeren genauso zu nennen, wie der besorgniserregende Pro-Kopf Abfall [3] der weltweit jährlich entsteht.
Jedoch muss man sich die Frage stellen, ob es automatisch umweltfreundlich ist, komplett auf Plastik zu verzichten.
Plastik versus Holz, Metall & Glas
Die oben genannten Eigenschaften von Kunststoffen sind natürlich auch gleichzeitig seine Vorteile. So ist es teilweise umweltfreundlicher und sogar gesünder, bestimmte Produkte in sicheren Kunststoffbehältern zu transportieren. Zunächst kann man bei den passenden Kunststoffbehältern gewährleisten, dass diese das Produkt sicher und dicht wie eine Glasflasche an das entsprechende Ziel transportieren.
Auch kann garantiert werden, dass ein, für das Medium passendes Kunststoff-Behältnis empfindliche Produkte nicht in ihrer Beschaffenheit wechselwirkend beeinflusst. Selbst Glas-Behältnisse sind hier, je nach Substanz, nicht immer die richtige Wahl. Hier erwähne ich einfach mal unsere UN-Gefahrgutflaschen.
Ein Kunststoff-Behälter ist weiterhin frei formbar und sogar farblich anpassbar, wodurch er an das jeweilige Produkt angepasst werden kann. Als gutes Beispiel will ich hier auf unsere stapelbaren Aufbewahrungsboxen verweisen. Viele der Transportlösungen aus Kunststoff sind darüber hinaus wiederverwendbar und rückstandslos abwaschbar, wie etwa die Getränkekiste vom örtlichen Supermarkt. Vergleicht man eine Kunststoffbox mit einer klassischen Holz- oder Blechkiste wird auch schnell klar, dass diese witterungsunabhängiger, haltbarer und dabei zugleich auch leichter ist. Das eingesparte Gewicht trägt somit auch zum ökologischen Fußabdruck [4] bei, da die Produkte nur einmal hergestellt werden müssen und gleichzeitig effizienter transportiert werden können. Auch die eigentlichen Transportmittel, die Fahrzeuge, werden durch umfassend eingesetzte Kunststoffe immer leichter, was einen geringeren Kraftstoffverbrauch fördert.
High-Tech-Plastik
Im Übrigen steht die Entwicklung natürlich auch im Bereich der Kunststoffherstellung und -Entsorgung nicht still. So werden immer wieder revolutionäre Konzepte erstellt, welche unterschiedliche Absichten verfolgen. So gibt es schon Kunststoffe, die aus nachwachsenden Rohstoffen [5] hergestellt werden und dabei auch rückstandslos verbrennbar sind [6]. Auch spezielle Folien, welche aktiv mit der Umwelt interagieren wurden bereits entwickelt. Diese lassen Obst und Fleisch länger haltbar bleiben [7]. Die Unternehmen sehen sich somit auch immer mehr in der Verantwortung, den Abfall der Kunststoff-Wirtschaft zu minimieren. Weil, auch wenn es die Verbraucher sind, die die Verpackungen kaufen und schließlich entsorgen, sind es genau die Produzenten, die mit günstigen Einmal-Verpackungen diese Mentalität fördern.
Dieser Blog-Artikel soll natürlich kein umfassendes Werk zum Thema Kunststoff darstellen. Ich wollte hier lediglich einmal den Stein zum Anstoß legen, sich etwas näher mit dem Thema zu befassen. Sollte ich hiermit Ihr Interesse geweckt haben, können Sie gerne auf die weiterführenden Artikel klicken.
Weitere Information und Quellen:
[1] https://www.umweltbundesamt.de/themen/weniger-plastik-in-der-umwelt-eu-stimmt-richtlinie
[2] https://www.bund.net/meere/mikroplastik/
https://www.epochtimes.de/umwelt/neuer-report-schaedliche-mikrokunststoffe-in-kosmetika-vom-waschbecken-ins-meer-a2125362.html
[3] https://www.umweltbundesamt.de/presse/pressemitteilungen/verpackungsverbrauch-in-deutschland-weiterhin-sehr
[4] https://www.fussabdruck.de/
[5] https://www.handelsblatt.com/unternehmen/mittelstand/kompostierbare-kunststoffe-plastik-der-zukunft-kommt-vom-acker-seite-2/2716038-2.html?ticket=ST-2737633-kmNsI3Ttfgef6dmM3x4h-ap1
[6] https://vvk-biokunststoffe.de/vorteile/
[7] https://www.planet-wissen.de/technik/werkstoffe/kunststoff/index.html
Bildquellen:
© Stephan Glinka/BUND - Mikroplastik aus Kosmetikprodukten auf Finger
https://www.bund.net/meere/mikroplastik/hintergrund/
© Antoine GIRET @antoinegiret -
Mountain of rubbish and garbage on the beach by the sea
https://images.unsplash.com/flagged/photo-1572213426852-0e4ed8f41ff6?ixlib=rb-1.2.1&ixid=eyJhcHBfaWQiOjEyMDd9&auto=format&fit=crop&w=1353&q=80